Anhand des in vielerlei Hinsicht paradigmatischen Textes "Caliban ber Setebos" erhellt Stefan Jurczyk die Crux vieler Texte des mittleren und sp ten Arno Schmidt: die Spannung zwischen der Polysemantik vielschichtiger Bedeutungsebenen und der monosemierenden Mechanik der Etym-Theorie. Der Verfasser sp rt Bezugstexte auf, die Schmidt als Referenzfolien eigenen Schreibens dienen: die Tradition burlesken und grotesken Erz hlens, die destruierte Idylle in der Manier Wilhelm Buschs, die wehm tigen Poetenliebesgeschichten nach dem Muster Storms oder Spittelers, den orphischen S nger Rilke, die gnostischen "Tempest"-Variation Robert Brownings und die Mythen von Orpheus, Aktation und Pentheus. Diese Folien, die dem "Caliban"-Text unterlegt sind und in allegorischen Spiegelungen seine Themen umkreisen, kollidieren immer wieder mit Schmidts Vulgata-Version der Psychoanalyse, die alles auf einen Begriff bringen m chte: auf den psychoanalytisch-sexuellen Code. Letztlich erweist sich aber auch der "Etym"- oder Freud/Schmidt-Code als eine weitere der vielen "Symbolwelten" (Ernst Cassirer) mit der "Caliban ber Setebos" die Schadewalder Welt in Abwehr des "Absolutismus der Wirklichkeit" (Hans Blumenberg) bebildert.
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