Von der ?konomischen Agency-Theorie sind in den letzten Jahren wichtige Anregungen ausgegangen, die sich f?r die Theorie der Unternehmungsfinanzierung als sehr fruchtbar erweisen. Der Grundgedanke ist einfach: Eine Finanzierungsbeziehung kann als Beziehung zwischen einem Prinzipal als Kapitalgeber und einem Agenten, der die Unternehmung leitet und Verf?gungsrnacht ?ber das Kapital erh?lt, verstanden werden. Hierbei geht es nicht nur um einen Vertrag ?ber Kapital?berlassung gegen ein vereinbartes Entgelt. Vielmehr liegt die Problematik darin, da? die vom Prinzipal erzielte Rendite von Dispositionen des Agenten abh?ngt, die er nicht ?berwachen kann; je nachdem, wie der Vertrag zwischen Prinzipal und Agent gestaltet ist, entstehen f?r den Agenten Anreize, sich in einer bestimmten Weise zu verhalten. Vertr?ge ?ber Kapital?berlassung sind unter dem Gesichtspunkt zu beurteilen, welche Verhaltensan? reize f?r den Agenten von ihnen ausgehen. Dieser theoretische Ansatz ist vor dem Hintergrund der kapitalmarkttheoretischen Gleichgewichtsmodelle zu sehen, die heute die wichtigste Grundlage der Theorie der Unternehmungsfinanzierung bilden. Die aus Gleichgewichtsmodellen abgeleiteten Irrelevanztheoreme besagen, da? die Finanzierungsweise der einzelnen Unternehmung im Marktgleichgewicht weder f?r ihre Investitionsentscheidungen noch f?r den Wohlstand der Investoren eine Rolle spielt. Die Agency-Theorie bringt hier einen neuen Gesichtspunkt herein: Wenn je nach Finanzierungsweise unterschiedliche Verhaltens? anreize f?r den Agenten erzeugt werden, ist es nicht mehr gleichg?ltig, wie der Vertrag ?ber die Kapital?berlassung gestaltet wird.
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