Lange Zeit waren kroatische Nationalisten, unter ihnen Anh nger des faschistischen Ustasa-Regimes, eine der aktivsten Exilgruppen in der Bundesrepublik Deutschland. Global eng vernetzt und untereinander zum Teil spinnefeind, einte sie der Kampf gegen das sozialistische Jugoslawien, den manche Akteure auch mit politischer Gewalt austrugen. Vor allem jugoslawische Repr sentanten und Infrastrukturen, aber auch jugoslawische Arbeitsmigranten wurden immer wieder zum Ziel von Anschl gen. Wer waren die kroatischen Exilanten? Wie wurden ihre Aktivit ten in der Bundesrepublik diskutiert? Und welche Konsequenzen hatte dies f r ihre Beobachtung und Verfolgung durch die Sicherheitsbeh rden? Fragen wie diesen geht Matthias Thaden in seinem Buch nach. Er kann aufzeigen, wie das von Exilkroaten und von den "Gegenma nahmen‟ des jugoslawischen Geheimdienstes ausgehende Gefahrenpotenzial zum Kompetenzausbau von Polizei und Verfassungsschutz herangezogen wurde. Die Verbindung von migrations- und sicherheitspolitischen Fragestellungen hat daher eine weitaus l ngere Geschichte als h ufig angenommen. Das Buch stellt deswegen auch eine Intervention in aktuelle Debatten dar und ist ein Pl doyer f r mehr historische Tiefensch rfe.
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