Dieses Buch untersucht, wie und unter welchen Bedingungen die 'Fremde' zun chst in einer konkreten Begegnung erfahren und anschlie end schreibend und lesend konstruiert, also in Texten verf gbar gemacht und im Rezeptionsprozess erneut hergestellt wird. Dabei werden auch Fragen nach den Bedingungen, Spielr umen und Grenzen des Fremdverstehens reflektiert. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen exemplarisch deutschsprachige Texte ber Japan, u. a. von Bernhard Kellermann, Max Dauthendey und Gerhard Roth. Herausgearbeitet und analysiert werden auf inhaltlicher, sprachlicher und formaler Ebene insbesondere die Strukturen und Tradierungen sowie die Musterbildungen, in denen sich die Konstruktionen der 'Fremde Japan' vollziehen. Einen ersten Schwerpunkt der Untersuchung bilden die japanbezogenen Werke Bernhard Kellermanns. Anhand der Textsorte Brief wird dann eine spezifische Form des Schreibens aus und ber Japan genauer fokussiert. Die Untersuchung der Komponenten 'Lesen' und 'Schrift' als inhaltliche Elemente der Texte zeigt abschlie end, inwiefern 'Lesen' als Metaphernkomplex und als Wahrnehmungshaltung die Grundfigur der Fremdbegegnung bildet, und wie die 'fremde Schrift' als 'unlesbar' konstruiert und funktionalisiert wird.