In der Neuzeit erlebt Koln den herben Verlust der politischen Selbstandigkeit, zuerst schleichend, dann abrupt. Im 16. Jahrhundert wachst die Macht der Territorialfursten und damit auch wieder der Wunsch der Erzbischofe, die Metropole ihres Erzbistums zu beherrschen. Die religiosen Streitigkeiten werden nun Teil des politischen Spiels. Koln bleibt als freie Reichsstadt katholisch. Zwei Versuche von Erzbischofen, ihr Erzbistum in ein protestantisches Furstentum zu verwandeln, scheitern nach langen und teils blutigen Auseinandersetzungen. Die immer wieder neu aufflammenden innerstadtischen Auseinandersetzungen um die Verfassung und den Missbrauch der Macht durch die Herrschenden gipfeln in der Revolution des Nikolaus Gulich. Er scheitert am kaiserlichen Einspruch. 1794 marschieren die Truppen der franzosischen Revolution in Koln ein. Fur zwei Jahrzehnte wird die freie Reichsstadt franzosische Provinzstadt. Dem fallt die Verfassung des Verbundbriefs nach vier Jahrhunderten ebenso zum Opfer wie die Diskriminierung von Protestanten und Juden. Unter preuaischer Herrschaft setzt sich der Wandel auf allen Ebenen fort: In Stadtbild, Verkehr, Handel und Industrie, in Verwaltung und Kultur entsteht ein neues, ein modernes Koln, die Bevolkerung wachst rasant. Ein Aufschwung und Entwicklungen, die schliealich vom Ersten Weltkrieg gestoppt und zerstort werden.
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