'Gerecht und Sunder zugleich' lautet die Kurzformel, mit der Martin Luther die ontologische Verfasstheit des Christenmenschen brennpunktartig zusammenfasst. Ihre Bedeutung und theologische Vertretbarkeit sind jedoch nicht nur im interkonfessionellen, sondern auch im innerevangelischen Diskurs bis heute strittig. Wird der Sunde nicht ein zu grosses Gewicht beigemessen? Verfuhrt die Formel nicht zu ethischem Quietismus? Hat sie uberhaupt eine Basis...