3] Als Hagedorn sein Haupt hin in die Nacht geneiget, Und in Germanien, durch seinen Tod gebeuget, Des Mitleids Thr ne flo , die Thr ne, die uns ehrt, Wenn sie die Asche netzt, der sie mit Recht geh rt; Kam die Melancholey auf schwarzen Rabenschwingen, Und gab mir den Befehl, des Dichters Tod zu singen. 4] Ich nahm die Leyer hin; die feyerliche Nacht, Die schweigend um mich hieng; hob mich mit stiller Macht. Doch pl tzlich lispelte die Mus' in meine Lieder: Verwegner lege nur die schwache Leyer nieder; Ein Lob auf Hagedorn? - Dies Lob ist dir zu schwer; Wer ihn besingen will, sey erst so gro , wie Er. Die Leyer sang nicht mehr. Allein mit starkem Fl gel Trug mich die Phantasie zum frischen Todtenh gel, Den ber seiner Gruft die Freundschaft aufgeh uft. Ein Schauder, wie er uns in Grotten oft ergreift, Wo stolze K nige, die Furcht und Lust der Erden, Gleich uns im Staube ruhn, gleich uns vergessen werden; Ein Schauder fa te mich. Voll Ehrfurcht, starr und bleich, 5] Sah ich auf seine Gruft; dem stummen Marmor gleich, Der auf ein werthes Grab voll Schmerz herunter siehet, Doch auch als Stein uns r hrt, und Mitleid auf sich ziehet. Mein Geist empfand inde , da eine fremde Kraft Mein Aug erheiterte; mit h hrer Eigenschaft Sah mein erstaunter Blick, da g ttliche Gestalten, Mit stillem schwarzen Pomp, zu seinem Grabe wallten. Ein stilles Rauschen gieng durch den Cypressenbaum, An den ich mich gelehnt; ich sah mehr, als im Traum; Die Muse merkte sich die bangen Klagelieder, Und sagt sie nicht so sch n, allein getreulich wieder.
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