"Friede ist m glich" verhie ein deutscher Bestseller von 1 1983. Aber als der Friede dann wenige Jahre sp ter wirklich einzog, wurde er nicht in Empfang genommen, nicht einmal erkannt. Die Politik sprach lieber von der "Neuen Weltordnung"; in Europa wurde sogar der aus den Tagen des Kalten Krieges so vertraute Begriff von der "Sicherheitsarchitektur" wieder in Umlauf gebracht. Dabei herrscht seit 1990 doch, mit allen geschichtlichen Ma st ben gemessen, Friede in Europa. Die Sowjetunion hat sich aufgel st, der Kommunismus verfl chtigt, Ru land hat sich zum Partner des Westens erkl rt, die Osteurop er sind seine Freunde- ist das nicht Friede genug? Unter den vielen Gr nden dafur, da der wichtige Begriff nicht verwendet wird, ist der interessanteste vielleicht der, da die Politik mit dem Friedensbegriff nichts anfangen kann. Sie steht ihm ratlos gegen be und fiillt wohl deswegen so leicht immer wieder auf die vertrauten Strategien der Milit rallianzen, Sicher- heitspakte und Aufr stungen zur ck. Kein Wunder also, da man nicht erreicht, was man gar nicht kennt. Allerdings gibt es eine konkrete Vorstellung von dem, was nicht sein soll: Krieg. Das ist schon sehr viel, wie gleich nochmals hervorgehoben werden soll, aber es fiihrt leicht zu einer strategi- schen T uschung. Das Alltagswissen der Politik hofft, den Krieg dadurch zu vermeiden, da es ihn vermeiden will. In der Dicht- kunst Wilhelm Buschs mag stimmen, da das Gute das B se ist, "was man l t". In der internationalen Politik wird dieses Mi - verst ndnis h ufig zum Vater des n chsten Krieges. Wer ihn Franz Alt: Frieden ist m glich, M nchen 1983.
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