Schizophrenie - kaum ein anderer psychiatrischer Krankheitsbegriff wurde in der zweiten H lfte des 20. Jahrhunderts so intensiv und kritisch diskutiert. Auch innerhalb der Psychiatrie herrschte alles andere als Einigkeit ber den Begriff, die Ursachen und Behandlungsmethoden. Von den ersten Berichten psychotherapeutischer Behandlungen bis hin zu den Erfahrungsschilderungen von Betroffenen rekonstruiert Sandra Schmitt, wie sich die Vorstellungen von Schizophrenie nach 1945 ver nderten, welche Rolle die Psychoanalyse dabei spielte und wie die Psychiatrie dar ber in eine Krise geriet und sich durch methodische Verwissenschaftlichungen wieder stabilisierte. Die Studie beschreibt die Zirkulation von Wissen und die Etablierung neuer Deutungen des Schizophreniekonzeptes und liefert so einen Beitrag zur Wissens- und Kulturgeschichte der Psychiatrie in Ost- und Westdeutschland.