Wie k?nnen Menschen in autorit?ren, exkludierenden Rahmenbedingungen eigene politische Interessen artikulieren? Dieser Frage ging der Autor in drei Forschungsaufenthalten im Iran zwischen 2017 und 2018 nach. Im Ergebnis sind sowohl autorit?rer Herrschaft inh?rente partizipative Mechanismen als auch von marginalisierten Akteuren erzeugte alternative Artikulationsformen erkennbar, zwischen denen strategisch gewechselt wird. W?hrend staatliche Akteure gezielt von ihnen steuerbare Kan?le und Formen forcieren, maximieren nicht-staatliche Akteure zum einen ihre unmittelbare Artikulation und zum anderen ihre langfristigen Kapazit?ten, sich am politischen Prozess zu beteiligen und Repressionen zu widerstehen. In der Konklusion sieht diese Arbeit eine wechselseitige Dynamik staatlicher Steuerung und gesellschaftlicher Herausforderung ebendieser, welche durch die Krisen des Irans insbesondere in den vergangenen Jahren zu einer Zuspitzung von Konflikten und lager?bergreifenden B?ndnissen f?hrten. Diese lassen noch keine endg?ltige Entscheidung dieser Konfrontation erkennen, da keine Seite sie abschlie end f?r sich entscheiden kann, deuten aber eine zunehmende Eskalation in den kommenden Jahren an.