In Adornos Kritischer Theorie der Gesellschaft und Bourdieus Soziologischer Theorie der Praxis wird das Spannungsverh ltnis zwischen der Wirkungs- und Beharrungsmacht bestehender sozialer Strukturen und der Handlungsmacht sozialer Akteure unterschiedlich ausgetragen. Beide Theorien stimmen darin berein, dass soziale Ungleichheit, Macht und Herrschaft, von den Subjekten internalisiert bzw. inkorporiert und infolge dessen selbstt tig reproduziert werden. In der Frage, ob es aus diesem circulus vitiosus von objektiven Macht- und Herrschaftsstrukturen und deren subjektiver Reproduktion vermittels Sozialcharakter und Habitus ein Entkommen gibt, unterscheiden sie sich grunds tzlich. Martin Proi l zeichnet die beiden einflussreichen soziologischen Theorien detailgenau nach. Er folgt der Fragestellung, wie in ihnen das Verh ltnis von Determination und Freiheit jeweils bestimmt wurde und erm glicht dadurch eine begr ndete Einsch tzung ihres emanzipatorischen Potenzials.