Diego Vel zquez' Gem lde Hilanderas / Spinnerinnen, das noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts als " ltestes Arbeiter- oder Fabrikst ck" galt, geh rt zu den gro en R tselbildern der Kunstgeschichte. Erst 1927 erkannte Aby Warburg in der Hintergrundszene den Wettstreit zwischen Pallas und Arachne und interpretierte das Bild als "Allegorie der Webekunst". Diese spektakul re Entdeckung wurde als Eintrag vom 18. Juli 1927 im Tagebuch der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg erst nach dessen Publikation 2001 bekannt.
Unter welchen Umst nden ist Warburg, der sich nie intensiv mit Vel zquez auseinandergesetzt hatte, zu dieser Deutung gelangt? Und wie konnte sie indirekt doch die wissenschaftliche Diskussion befruchten? Anhand erstmals systematisch ausgewerteter Quellen erfolgt die Rekonstruktion von "Velasquez-Gespr chen", die Warburg und sein Mitarbeiter Fritz Saxl zur Neuinterpretation des Gem ldes gef hrt haben. Deren Genese erweist sich als Schulbeispiel f r das innovative methodische Vorgehen der beiden Gelehrten.